Echo des Nichtwissens
Hogrebe, Wolfram
2006, 392 S, Gb, (Akademie)
Bestell-Nr. 123965

72,95 EUR

In der Wissenschaftstheorie des letzten halben Jahrhunderts stand in alter Tradition stets die Frage im Vordergrund, welche Anforderungen an Meinungen gestellt werden müssen, um sie als Wissen im Sinne der Wissenschaften zu qualifizieren. Nachdem durch Edmund Gettier gezeigt wurde, dass sich auch zu den anspruchsvollsten Kriterien des Wissens immer noch Gegenbeispiele anführen lassen, die wir im intuitiven Sinne nicht als Kandidaten für Wissen bezeichnen würden, konnte man sich mit einer Formel von Nicholas Rescher dahingehend zufrieden geben, dass wir zwar nicht über garantierende, wohl aber über autorisierende Kriterien für Wissen verfügen. Damit war andererseits klar, dass Formen des Nichtwissens in nicht zu eliminierender Weise in unserem epistemischen Management präsent bleiben. Dieser womöglich notwendigen Präsenz des Nichtwissens ist die Philosophie nach Ansicht des Autors nicht mehr positiv nachgegangen.
 
Immerhin hatten schwache Formen des Wissens, auf die wir vorwissenschaftlich nicht verzichten können, Eingang in die Philosophie gefunden, und zwar als Formen nicht-satzförmig abbildbaren Wissens (Wieland, Gabriel), z. T. auch in Formen von Ahnungen und subsemantischen Registraturen von Nuancen, die sich einer erkenntnistheoretischen Mantik zurechnen lassen (Hogrebe). Die vorliegende Arbeit geht noch einen Schritt weiter, indem sie die Spielräume, in denen ein Nichtwissen geradezu konstitutiv ist, also Zonen geschichtlicher Vergewisserung im Gegenwärtigen, auch Zonen heuristischer Bemühungen im Alltag und im Vorfeld von Wissenschaften, abtastet und in cusanischer Tradition (docta ignorantia) als Mischformen von Wissen und Nichtwissen analysiert.
 

Bestellen
Blick ins Buch


Kommentare (0)

Ihr Kommentar

 Vorab bitten wir Sie, diese kleine Aufgabe zu lösen: 8 x 5 = 


Netiquette